Der Kontext ist gewerblich und kommerziell geprägt und mit flächenzehrenden, flachen Bauvolumen besetzt. Dem Neubau der Zulassungsstelle kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Über den ganzen Landkreis hinweg dient der Neubau als Anlaufstelle der Bürger. Vor dem Hintergrund der umliegenden Funktionen bedarf der Neubau einer sichtbaren Marke im Sinne eines Orientierungspunktes und einer Formensprache im Sinne einer bürgernahen, öffentlichen Institution.
Vor diesem städtebaulichen Hintergrund wird der Neubau als IV-geschossiges Bauvolumen projektiert. Das Erdgeschoss ist dabei flächig mit fußläufigen Zugängen von der Werler Landstraße und dem SSR organisiert. Die Pkw Erschließung funktioniert, von dem auf der Rückseite angegliederten, Stellplatzanlage.
Die Gebäudestruktur ist neben seiner städtebaulichen Organisation, als effektive Konstruktion aus einem Sonder- und drei Regelgeschossen organisiert. Eine Erschließung über ein einzelnes Treppenhaus ist wirtschaftlich und funktional sinnvoll.
In ARGE mit VR-Architekten und Prof. Herbert Pfeiffer
Fotos: Caspar Sessler
Der Neubau greift das Motiv des westfälischen Langhauses auf und überträgt es in ein modernes und zukunftsfähiges Verwaltungsgebäude. Dabei werden neue Ansprüche an zeitgemäße Arbeitsplätze genauso erfüllt, wie die Anforderungen bürgernaher, öffentlicher Funktionen.
Ein, durch eine Klinkerfassade abgesetztes, Sockelgeschoss nimmt alle öffentlichen Funktionen wie Bürgerservice, Jobcenter und Polizei aus. Darüber lagert ein mit Zink verkleideter Baukörper, der die Verwaltungseinheiten aufnimmt. Über die zum Zentrum ausgerichtete, verglaste Giebelfläche zeigt sich der Sitzungssaal. Somit wird „die Transparenz öffentlichen Handelns gewährleistet“ (Bürgermeister Wolfgang Annen).
Dem Leitgedanken der Inklusion folgend plant das LWL Freilichtmuseum Hagen die Anschaffung einer Wegebahn um das von starker Topographie geprägte Museumsgelände für alle Besuchergruppen leichter zugänglich zu machen. Der Start- und Haltepunkt befindet sich direkt am Parkplatz, wodurch sich die bisherigen Abläufe verändern und ein neues Eingangsgebäude erforderlich wird.
Der Entwurf positioniert sich als linearer Baukörper entlang des Mäckinger Baches und generiert durch die Geste eines Tores eine eindeutige Eingangssituation. Das Eingangsgebäude gliedert sich in zwei miteinander verzahnte Volumen und bildet durch die entgegengesetzten Pultdächer eine markante Silhouette mit hohem Wiedererkennungswert. Das Erste Volumen orientiert sich in Richtung des Parkplatzes und bildet durch ein großzügig auskragendes Vordach die Halteposition der Wegebahn. Das zweite Volumen öffnet sich in Richtung des Bachraumes und grenzt sich durch eine vorgelagerte Filterebene aus gefaltetem Lochblech vom Parkplatz ab, wodurch je nach Standpunkt und Lichtsituation unterschiedliche Ein- und Ausblicke gewährt werden. Die Materialwahl des Entwurfes ist an die inhaltliche Ausrichtung des Museums der metallverarbeitenden Betriebe angelehnt und zeigt das Material in unterschiedlichen Ausprägungen.
Die neue Wegeführung erkennt das atmosphärische Potential des Bachraumes und leitet den Besucher direkt entlang des Uferbereiches über einen auskragenden Steg in das Museumsgelände.
Das neue Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Westbevern fügt sich selbstverständlich in das Straßenbild ein und wird als öffentliches Gebäude/ Feuerwehrgebäude von da aus wahrgenommen. Das kompakte Grundrisskonzept und die Wahl der Konstruktion gewährleistet eine wirtschaftliche und zügige Umsetzung.
Durch das regenerative energetische Konzept ins Zusammenspiel mit der Holz-Hybrid-Bauweise, der Verwendung heimischen Materialien und dem Gründach ist ein hohes Maß an Nachhaltigkeit bereits vordefiniert.
Gleichzeitig ist der Entwurf ein auf die Bestimmung und den Zweck optimierter, kompakter Baukörper, in dem die Anordnung der Räume den jeweiligen Funktionen und ihren Zusammenhängen entsprechend angeordnet und dimensioniert sind. Büros, Versammlungs- und Aufenthaltsräume werden zur Beveraue orientiert, sodass diese zusammen mit der Terrasse eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen, um gleichzeitig die Kameradschaft zu unterstützen. Somit ist unter Wahrung der Funktionalität eine hohe Nutzungsqualität gegeben.
Die Fassade ist mit geflammter Douglasienholzschlaung verkleidet. Die vertikalen Holzlamellen verleihen dem Gebäude durch die unterschiedliche tiefe Ausführung Plastizität. Gleichzeitig signalisiert der in feuerwehr-rot abgesetzte Hallenteil die Sondernutzung der Feuerwehr.
Bei der Konzeption des Battery Test Centers lag der Fokus auf der Integration komplexer Sicherheit- und Technikanforderungen in eine wirtschaftliche Gebäudestruktur, welche gleichzeitig die Einhaltung strickter Vorgaben an die Prüfabläufe gewährleistet. Das Projekt beinhaltet neben dem Testfeld aus 12 Pack- und 20 Modulprüfständen einen zweigeschossigen Verwaltungs- und Konferenzbereich, der das Projekt unter Einhaltung der Fimen-CI sinnvoll zu einem Gesamtkomplex ergänzt.
Das Battery Test Center dient der Testung von Batteriemodulen und -packs. Es werden Leistungs-, Lebensdauer- und Umwelttests sowie Sicherheits- und Missbrauchstests für Hybrid- und Elektrofahrzeuge durchgeführt.
Um ungestörtes, gesundes Wohnen an zwei der verkehrsreichsten Straßen Münsters zu ermöglichen wurde die im Bebauungsplan vorgegebene geschlossene Blockrandbauweise zu einer städtischen Blockstruktur übersetzt. Indem es einen emissionsarmen, geschützten Innenhof definiert, schafft es sich der Wohnnutzung angemessene Aufenthaltsqualitäten mit identitätsstiftendem Wert.
Die Typologie des städtischen Blocks wird durch die Ausformulierung einer Sockelzone neu interpretiert. Das Sockelgeschoss dient dabei als Zone der sozialen Interaktion. Es nimmt alle erforderlichen, dienenden Flächen auf und erzeugt gleichzeitig eine räumliche Trennung von Straßenraum und Wohngeschossen.